Überblick über die vulkanische und seismische Aktivität auf der Erde ab Anfang 2025

23 Februar 2025
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Die zunehmende Häufigkeit von Klimakatastrophen auf der Erde zwingt die Menschheit dazu, sich an neue Bedingungen anzupassen, und dieser Prozess wird immer schwieriger. Anfang 2025 kam es zu einem spürbaren Anstieg der vulkanischen und seismischen Aktivität. Dieser Überblick wird sich genau mit diesem Thema befassen.


Insel Santorin, Griechenland

Tausende von Menschen flohen überstürzt von der griechischen Insel Santorin und nutzten dabei alle verfügbaren Transportmittel: Flugzeuge, Boote, Privatjachten und sogar Ausflugsboote. Bis zum 5. Februar 2025 verließen mehr als 11.000 Menschen die Insel. Der Grund für diese Massenflucht war ein heftiger Erdbebenschwarm.

Die seismische Aktivität in der Region begann am 24. Januar. Die Epizentren der Erdbeben lagen entlang einer tektonischen Verwerfung in der Nähe von zwei Vulkanen - Santorin und dem Unterwasservulkan Kolumbo - die beide zum südägäischen Vulkanbogen gehören.

Da Griechenland in einer seismisch aktiven Zone liegt, sind Erdbeben keine Seltenheit, und die ersten Erschütterungen lösten bei den Bewohnern keine Panik aus. Doch am 1. Februar nahmen Häufigkeit und Stärke der Beben plötzlich zu, und innerhalb von nur drei Tagen bebte die Vulkaninsel alle paar Minuten. Auf Santorin wurden Erdrutsche und Risse in einigen älteren Gebäuden gemeldet.

Erdbeben auf Santorin, Erdbebenschwarm auf Santorin, Erdbeben auf der Insel Amorgos

Innerhalb von nur vier Tagen wurde die Inselregion Santorin und Amorgos in der Ägäis von einer Reihe von Erdbeben erschüttert

Zwischen dem 1. und 4. Februar hat das Institut für Geodynamik des Nationalen Observatoriums von Athen mehr als 31.000 seismische Erschütterungen in diesem Gebiet aufgezeichnet. 

Das stärkste seismische Ereignis war ein Erdbeben der Stärke 5,2, das sich am Abend des 5. Februar ereignete. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 5 km.

Auf der Insel wurde der Notstand ausgerufen, und Feuerwehrleute und medizinisches Personal von der Insel Naxos wurden entsandt, um der Bevölkerung zu helfen.

Aufgrund der überwältigenden Zahl von Menschen, die Santorin verlassen wollten, wurden zusätzliche Fährverbindungen eingerichtet. Doch ein Sturm, der am selben Tag begann, behinderte die Evakuierung erheblich und brachte nicht nur kleinere Boote, sondern auch den Fährverkehr zum Erliegen. Infolgedessen saßen viele Menschen im Hafen von Santorin fest und warteten auf eine Möglichkeit, der gefährlichen Region zu entkommen.

Leider ist die Situation auf der griechischen Insel nur ein Beispiel für die zunehmende Häufigkeit von seismischen und vulkanischen Aktivitäten zu Beginn des Jahres 2025.


Island

Auch in Island nimmt die vulkanische Aktivität zu.

Am 2. Januar wurde eine Serie von unterirdischen Erschütterungen in der Nähe des Grjótárvatn-Vulkans registriert, der zum Ljósufjöll-Vulkansystem gehört. Die Erschütterungen dauerten etwa 40 Minuten. Wissenschaftler vermuten, dass dies mit einer möglichen tief liegenden Magmaintrusion zusammenhängt.

Im gesamten Januar wurden in der Region etwa 100 Erdbeben registriert. Laut dem isländischen Wetterdienst (IMO) ereignete sich das stärkste Beben am 16. Januar mit einer Magnitude von 3,2.

Der letzte Ausbruch dieses Vulkansystems fand im 10. Jahrhundert nach Christus statt.

Am 14. Januar wurde ein starker Erdbebenschwarm im nordwestlichen Teil der Bárðarbunga-Caldera festgestellt.

Erdbeben in Island, Bárðarbunga Vulkan Island, Erdbebenschwarm in Island

Ein Erdbebenschwarm erschütterte das Gebiet des Bárðarbunga-Vulkans in Island

Der stärkste Erdstoß, der um 8:05 registiert wurde, erreichte eine Magnitude von 5,1. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass das Hypozentrum in einer sehr geringen Tiefe lag - nur 100 m (328 ft).

 

Unterwasservulkan Ahyi, Nördliche Marianeninseln

Der Unterwasservulkan Ahyi, der sich 18 km südöstlich von Farallon de Pajaros auf den Nördlichen Marianen im Pazifik befindet, weist Anzeichen zunehmender Aktivität auf. Der Gipfel des Vulkans liegt in einer Tiefe von 75 m.

Analysen von Satellitenbildern vom 2., 10. und 18. Januar zeigten eine Wasserverfärbung, ein typisches Zeichen vulkanischer Aktivität. Am 9. Januar wurde dies durch Unterwasserdrucksensoren bestätigt, die in der Nähe von Wake Island installiert sind – 2.270 km vom Vulkan entfernt.

Aktivierung des Vulkans Ahyi, Ausbruch des Unterwasservulkans Ahyi

Ein Ausbruch des Unterwasservulkans Ahyi wurde auf den Nördlichen Marianeninseln registriert

Der Ausbruch des Vulkans Ahyi weist auf eine Zunahme der endogenen Aktivität in der Region hin und sorgt für ernsthafte Besorgnis aufgrund der Nähe zum Marianengraben – der Stelle, an der die Erdkruste am dünnsten ist. Wenn die Magmaaktivität in dem Gebiet zunimmt, könnte den Modellrechnungen zufolge Magma an die Oberfläche dringen, was katastrophale Folgen für alles Leben auf dem Planeten hätte.


Vulkan Ibu, Indonesien

Im Januar 2025 zeigte der Ibu-Vulkan, gelegen auf der Insel Halmahera in der Provinz Nord-Molukken, Indonesien, einen deutlichen Aktivitätsanstieg.

Zwischen dem 1. und 19. Januar 2025 wurden 1.079 Eruptionen des Ibu registriert.

Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2024 wurden etwas mehr als 2.000 Ausbrüche verzeichnet.

Auch Bodenverformungen (Krustendeformationen) und eine Zunahme der seismischen Aktivität in geringer Tiefe wurden in der Umgebung des Vulkans beobachtet.

Besonders bemerkenswert ist, dass in der Zeit vom 1. bis 15. Januar die Vulkanausbrüche deutlich höhere Aschewolken erzeugten – bis zu 4 km über dem Gipfel. Dies ist deutlich mehr als im Jahr 2023, als die Aschesäule etwa 1,5 Kilometer hoch war.

Nach der stärksten Eruption am 15. Januar wurde die Alarmstufe auf die höchste Stufe angehoben - Stufe 4.

Die Behörden kündigten die Evakuierung von 3.000 Bewohnern aus sechs benachbarten Siedlungen an. Trotz der Gefahr weigerten sich jedoch viele Einheimische, ihre Häuser zu verlassen, mit der Begründung, sie seien an solche Ereignisse gewöhnt und derzeit mit der Ernte beschäftigt. Bis zum 19. Januar 2025 konnten nur 517 Bewohner von den über 3.000 Gefährdeten erfolgreich evakuiert werden.

Aktivierung des Vulkans Ibu, Evakuierung von Einwohnern in Indonesien, Vulkanausbruch in Indonesien

Umsiedlung von Menschen, die aus der Gefahrenzone in der Nähe des Vulkans Ibu evakuiert wurden, Indonesien


Vulkan Erta Ale, Äthiopien

Auch im Äthiopischen Hauptgraben, der Teil des Ostafrikanischen Grabensystems ist, nehmen seismische und vulkanische Aktivitäten zu.

Der Vulkan Erta Ale befindet sich in der Danakil-Wüste im Nordosten Äthiopiens, Afrika. Er ist berühmt für seinen Lavasee, der über weite Teile der letzten Jahrzehnte hinweg bestand. 

Am 13. Januar 2025 jedoch führte ein Vulkanausbruch dazu, dass Lava nicht nur den Krater füllte, sondern auch über dessen Grenzen hinausfloss. Zum ersten Mal seit 20 Jahren erreichte die Lava Touristencamps.

Ausbruch des Vulkans Erta Ale, Vulkanausbruch in Äthiopien

Fließende Lava des Vulkan Erta Ale, Äthiopien


Vulkane Dofen und Fentale, Äthiopien

Im Gebiet der Vulkane Fentale und Dofen hält die intensive seismisch-vulkanische Aktivität an, die am 22. Dezember 2024 begann. Man geht davon aus, dass diese Aktivität durch Magmaintrusion unter der Erdoberfläche verursacht wird. Am 3. Januar öffnete sich am Vulkan Dofen ein neuer Schlot, aus dem kräftige Dampfstöße, Gestein und Schlamm mit Wucht herausgeschleudert wurden.

Laut Angaben des United States Geological Survey (USGS) wurden bis zum 13. Januar insgesamt 124 Erdbeben mit Magnituden zwischen 4,1 und 5,7 in der Region registriert.

Große Bodenrisse, verursacht durch die Beben, beschädigten die Infrastruktur und führten zu Verletzungen unter den Anwohnern.

Erdbeben in Äthiopien, Bodenrisse nach dem Erdbeben in Äthiopien

Straßenrisse durch den Erdbebenschwarm in Äthiopien


Kilauea-Vulkan, Hawaii, USA

Der Ausbruch des Vulkans Kilauea auf der Insel Hawaii (USA) hält an und begann am 23. Dezember 2024.

Seit Beginn des Ausbruchs hat der United States Geological Survey (USGS) acht Lavaausbrüche registriert, den letzten am 3. Februar. Die Dauer dieser Ausbrüche schwankt zwischen 14 Stunden und 8 Tagen.

Der Ausbruch des Vulkans Kilauea auf der Insel Hawaii (USA) hält an und begann am 23. Dezember 2024. Seit Beginn des Ausbruchs hat der United States Geological Survey (USGS) acht Lavaausbrüche registriert, den letzten am 3. Februar. Die Dauer dieser Ausbrüche schwankt zwischen 14 Stunden und 8 Tagen

Der Vulkan Kilauea spuckt Lava und Gase, Insel Hawaii, USA

Während der aktivsten Phase des Ausbruchs erreichten die Lavafontänen eine Höhe von bis zu 100 m, begleitet von vulkanischen Gasemissionen. Fragmente von vulkanischem Gestein und Asche wurden im Hawai'i Volcanoes National Park gefunden. Zudem wurden vulkanische Glasfasern, bekannt als Peles Haar, in nahe gelegenen Gemeinden entdeckt. Diese Fasern können für den Menschen eine Gefahr für die Atemwege darstellen.


Vulkan Nevado del Ruiz, Kolumbien

Am 22. Januar war der Ausbruch des Vulkans Nevado del Ruiz in Kolumbien von mehreren Gebieten in seiner unmittelbaren Umgebung aus sichtbar. In der Folge fielen große Mengen Asche auf die Städte Manizales und Villamaría, die sich beide in einem Radius von 30 km um den Krater herum befinden.

Vulkanausbruch in Kolumbien, Ausbruch des Vulkans Nevado del Ruiz

Mächtige Aschewolke, ausgestoßen vom Vulkan Nevado del Ruiz, Kolumbien

Eine Woche zuvor, ab dem 14. Januar, verstärkte sich die seismische Aktivität in der Region, die auf die Bewegung von Magma und Gasen unter der Erdoberfläche zurückzuführen ist.

Supervulkane stellen eine noch größere Gefahr dar. Ihre gewaltigen Ausbrüche in der fernen Vergangenheit haben globale Katastrophen und das Leben auf dem gesamten Planeten ausgelöscht. Heute befinden sich große Städte oft innerhalb ihrer gigantischen Calderas, was ernsthafte Bedenken über mögliche zukünftige Ausbrüche gibt.


Vulkan Sakurajima, Japan

Der Vulkan Sakurajima befindet sich in der Aira-Caldera, die als einer der gefährlichsten Supervulkane der Erde gilt. Seit dem 20. Januar berichtet die Japanische Meteorologische Behörde über zunehmende vulkanische Aktivität. Die Schwefeldioxidemissionen erreichten 3.200 Tonnen pro Tag.

Bis Ende Januar kam es zu mehreren explosiven Ausbrüchen, bei denen Aschewolken produziert wurden, die bis zu 2.700 m über den Krater aufstiegen. Große Fragmente von vulkanischem Gestein wurden bis zu 1.300 m (4.265 ft) weit geschleudert.

Beim Ausbruch am 30. Januar wurden auch vulkanische Blitze beobachtet.

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Vulkanische Blitze, Supervulkan Sakurajima, Japan

Satellitengestützte GNSS-Beobachtungen registrierten eine Ausdehnung in den tieferen Teilen der Caldera, was unter Experten große Sorgen bereitet.


Supervulkan Campi Flegrei, Italien

Am 5. Februar wurde in der Nähe des Campi-Flegrei-Supervulkans in Italien ein Erdbeben der Stärke 3,1 registriert – in unmittelbarer Nähe zur vulkanischen Caldera. Das Hypozentrum lag in etwa 2 km (1,2 Meilen) Tiefe. Insgesamt wurden im Zeitraum vom 31. Dezember 2024 bis zum 2. Februar 2025 281 Erdbeben mit Stärken von bis zu 3,3 in der Region verzeichnet.

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Erdbebenschwarm in der Caldera Campi Flegrei, Italien

Die seismische Aktivität in der Region nimmt zu, was sich in einer Zunahme der Erdbebenstärken widerspiegelt.

Darüber hinaus nimmt auch die Tiefe der Erdbeben zu, was auf eine mögliche Aktivierung der Magmakammer hinweisen könnte.

Wissenschaftler, die den Supervulkan seit 1984 beobachten, berichten von einer allmählichen Schwächung der Erdkruste in diesem Gebiet. Ein weiteres Anzeichen für die Reaktivierung des Campi Flegrei ist die Veränderung in der isotopischen Zusammensetzung des Schwefels in den vulkanischen Gasen, was auf einen heißen Magmanachschub aus tiefen Reservoirs schließen lässt, der die Kruste weiter destabilisiert. Die Besorgnis um den Zustand der Caldera wächst, da fast eine halbe Million Menschen in der roten Zone leben – in unmittelbarer Nähe des Vulkans.

In diesem Jahr wurde auch in Kolumbien, Costa Rica, Russland, Indonesien, den Vereinigten Staaten, Mexiko, Japan, Italien, Peru, Vanuatu und den Philippinen eine erhöhte vulkanische Aktivität beobachtet – und das ist bei Weitem keine vollständige Liste.


Dieser Anstieg der seismischen und vulkanischen Aktivität kann auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden.

Erstens wird der Erdkern durch den äußeren kosmischen Einfluss beeinflusst, was dem System zusätzliche Energie zuführt.

Diese Energie wird in Wärme umgewandelt, wodurch sich der Mantel aufheizt, Magma flüssiger wird, der Fluss endogener Wärme aus dem Erdinneren zur Oberfläche zunimmt und neue Magmakammern entstehen.

Zweitens können die Weltmeere, die stark mit Plastik verschmutzt sind, die Wärme aus dem Erdinneren nicht mehr wirksam ableiten, was ebenfalls zur Akkumulation der inneren Energie der Erde beiträgt.

Aus denselben Gründen nehmen nicht nur geodynamische Prozesse zu, sondern auch großflächige Klimaveränderungen und Naturkatastrophen.

Diese Entwicklung entspricht genau dem mathematischen Modell, das ein internationales Team von Wissenschaftlern vor einigen Jahren vorgestellt hat. Und die Prognosen für das Jahr 2025 lassen nichts Gutes erahnen. 

Doch anstatt sich auf das Kernproblem zu konzentrieren und nach Lösungen zu suchen, beschäftigt sich die Menschheit weiterhin mit allem, außer mit dem, was für das Überleben der Zivilisation notwendig ist.

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