Überblick über die Klimakatastrophen auf dem Planeten vom 12. bis 18. März 2025

30 März 2025
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In Italien erschütterte ein starkes Erdbeben das Gebiet des Supervulkans Campi Flegrei – das stärkste, das je in dieser Region gemessen wurde. In den USA tobte ein tödlicher Sturm, der innerhalb von nur drei Tagen fast 100 Tornados hervorrief. Und in Brasilien rissen orkanartige Winde ein 200 Jahre altes Wahrzeichen der Stadt nieder.

Doch Naturkatastrophen zerstören nicht nur Gebäude, Straßen oder ganze Regionen – sie vernichten auch etwas viel Zerbrechlicheres: unsere Fähigkeit zum Mitgefühl.

Mehr dazu und zu den Klimaereignissen der Woche vom 12. bis 18. März 2025 lesen Sie im folgenden Artikel.


USA

Eine tödliche Sturmfront fegte vom 14. bis 16. März über die USA hinweg und hinterließ Chaos und Zerstörung. Sie löste Tornados, Sandstürme, starke Regenfälle, Schneefälle und Waldbrände aus und erfasste riesige Gebiete – von Kalifornien bis Alabama.

Innerhalb von drei Tagen wurden im Mittleren Westen und im Süden 100 Tornados gemeldet, die ganze Stadtteile in Schutt und Asche verwandelten.

Flächenbrand in den USA, Großbrand in den USA

Ein gewaltiges Lauffeuer zerstört alles, was ihm im Weg steht, USA 

Am stärksten betroffen war der Bundesstaat Missouri: Zwölf Menschen kamen ums Leben, in der Stadt Poplar Bluff wurden über 500 Häuser zerstört.

Im Bezirk St. Louis zog ein mächtiger Tornado der Stärke EF2 fast 50 Kilometer durch dicht besiedelte Gebiete. Der über einen Kilometer breite Wirbelsturm änderte mehrfach die Richtung und richtete in mindestens neun Gemeinden schwere Schäden an.

In Alabama forderte das Unwetter zwei Todesopfer; in 52 Bezirken wurde von erheblichen Schäden berichtet.

In Arkansas registrierte das Radar mindestens zehn Tornados, darunter zwei starke EF4-Wirbelstürme, die beide am selben Tag – dem 14. März – auftraten. Dies war das erste Mal seit 28 Jahren, dass ein solches Ereignis stattfand. 

Die Städte Cushman und Cave City wurden durch einen EF3-Tornado so stark beschädigt, dass einige Stadtteile nicht mehr wiederzuerkennen sind.

In Mississippi wurde die Kleinstadt Tylertown an nur einem Tag zweimal von Tornados heimgesucht.

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Spuren der Zerstörung durch den Tornado in Tylertown, Mississippi, USA

Aufgrund starker Regenfälle galten im gesamten Bundesstaat Sturzflutwarnungen. Gleichzeitig erschütterte ein Erdbeben der Stärke 3,0 Zentral-Mississippi – was das Chaos zusätzlich verschärfte. 

Orkanartige Winde lösten zudem großflächige Waldbrände in Oklahoma, Texas und Kansas aus. In mehreren Städten wurden Notfall-Evakuierungen angeordnet.

Am 15. März meldete Oklahoma 130 aktive Brände in 44 Bezirken. Die Feuer zerstörten über 400 Häuser, forderten mindestens vier Todesopfer und verletzten mehr als 140 Menschen. 

Windgeschwindigkeiten von bis zu 136 km/h verursachten massive Staubstürme in Texas und Kansas. Die Sichtweite sank dramatisch – Straßen verwandelten sich in tödliche Fallen. In den Regionen um Lubbock und Amarillo kam es zu über 30 Verkehrsunfällen, bei denen vier Menschen ums Leben kamen. In Kansas führte ein Staubsturm auf der Interstate 70 zu einer Massenkarambolage mit acht Todesopfern und 46 Verletzten.

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Ein massiver Staubsturm führte zu einem Zusammenstoß mit Dutzenden von Fahrzeugen, Texas, USA

Dieser Sturm war einer der zerstörerischsten in den Vereinigten Staaten in den letzten Jahren. Meteorologen beschrieben es als ein „extrem intensives Wetterereignis“. Zwar sind Tornado-Ausbrüche im März und April nicht ungewöhnlich, doch diesmal überschnitten sich mehrere extreme Wetterphänomene, was die Lage besonders gefährlich machte und zu enormer Zerstörung sowie dem Tod von mindestens 42 Menschen führte.


Peru

Schwere Regenfälle in Peru führten zu Überschwemmungen, Schlammlawinen und Erdrutschen.

In der Provinz Aymaraes in der Region Apurímac wurde am 12. März ein über 100 Meter langer Abschnitt einer wichtigen interozeanischen Fernstraße, die Peru mit Brasilien verbindet, von einer Schlammlawine überflutet.

Mehrere Autos, die angehalten hatten, um das Ende des gefährlichen Regengusses abzuwarten, wurden von der gewaltigen Schlammlawine von der Straße gerissen.

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Eine gewaltige Schlammlawine reißt Menschen und Fahrzeuge von der Straße, Region Apurímac, Provinz Aymaraes, Peru

Rettungskräfte versuchten, Menschen aus den Strömen flüssigen Schlamms zu ziehen. Mindestens drei Personen kamen ums Leben, neun weitere wurden als vermisst gemeldet. 

Am selben Tag verwandelten sich die Straßen von Juliaca, der größten Stadt der Region Puno, in reißende Flüsse. Polizisten retteten Menschen, die vom steigenden Wasser eingeschlossen waren. 

Am 15. März kam es auf der zentralen Pasco–Huánuco-Schnellstraße zu einem Erdrutsch, der die Straße unter Felsbrocken und Schlamm begrub. Hunderte Fahrzeuge wurden blockiert, und die Passagiere mussten den gefährlichen Abschnitt zu Fuß überqueren.


Spanien

Am 13. März hinterließ ein plötzlich auftretender, aber heftiger Sturm mit starken Windböen und einem Tornado eine Spur der Zerstörung im Stadtzentrum von Torremendo, Gemeinde Orihuela. Umgestürzte Bäume, ein Strommast, zerstörte Zäune, abgerissene Gesimse – sogar ein Teil eines Gebäudes stürzte ein.

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Starke Sturmwinde schleuderten Gartenmöbel durcheinander. Torremendo, Spanien

Laut Augenzeugen dauerte das Unwetter nicht länger als zehn Sekunden, doch es reichte aus, um die Straßen in ein Chaos zu verwandeln. Die Bewohner betrachten es als ein Wunder, dass niemand verletzt wurde.


Brasilien

Am 12. März wurden die Menschen in Brasilien erneut von den Naturgewalten überrascht.

In São Paulo führten sintflutartige Regenfälle zu Überschwemmungen, in einigen Stadtteilen fiel Hagel, und starke Winde rissen mehr als 340 Bäume um.“ Darunter befand sich auch ein historisches Wahrzeichen der Stadt — ein 200 Jahre alter Baum mit einer Höhe von 30 Metern.

Die maximal gemessene Windgeschwindigkeit betrug laut Wetterstationen 62,9 km/h, doch Experten vermuten aufgrund des Ausmaßes der Zerstörung, dass die Böen im Stadtzentrum über 100 km/h erreichten.

Die lokal begrenzten Schäden deuten darauf hin, dass es sich wahrscheinlich um ein sogenanntes Mikroburst-Phänomen handelte.

Durch den Wind wurden 63 Straßen blockiert und 173.700 Haushalte waren ohne Strom.

Ein tragischer Unfall ereignete sich, als ein umgestürzter Baum ein Taxi traf: Die Fahrgäste wurden verletzt, der Fahrer kam dabei ums Leben.

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Ein durch starken Wind umgestürzter Baum beschädigt ein Fahrzeug, Brasilien

In Rio de Janeiro, der zweitgrößten Stadt Brasiliens, kam der öffentliche Verkehr aufgrund des Sturms zum Erliegen.

Am Flughafen Santos Dumont kam es zu Flugverspätungen, und auch der U-Bahn-Verkehr sowie der Betrieb eines der größten Krankenhäuser der Stadt, des Hospital Municipal Souza Aguiar, wurden teilweise eingestellt.

Im Stadtteil Cidade Nova erlitt ein Zirkus, der seit 21 Jahren an diesem Standort betrieben wurde, schwere Schäden – seine Metallstruktur wurde vom Wind einfach auseinandergerissen.“


Italien

Am 14. März kam es nach heftigen Regenfällen in den italienischen Regionen Toskana und Emilia-Romagna zu starken Überschwemmungen. Touristenorte standen buchstäblich unter Wasser.

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Überflutete Straßen in der Region Toskana, Italien

In Mugello (Region Toskana) fielen innerhalb von weniger als 12 Stunden bis zu 110 mm Regen, während der durchschnittliche Monatswert für März bei 74 mm liegt.

In Florenz fiel innerhalb weniger Stunden eine Regenmenge, die dem gesamten Monatsdurchschnitt entspricht. In mehreren Städten – darunter Florenz, Pisa, Prato und Pistoia – wurde die höchste Alarmstufe (rote Warnung) ausgerufen.

Schulen und öffentliche Einrichtungen, darunter auch die weltberühmte Uffizien-Galerie, wurden geschlossen.

Durch Erdrutsche wurden mehrere Kleinstädte von der Außenwelt abgeschnitten. Über die Ufer getretene Flüsse rissen Autos mit sichIn.

In der Region Emilia-Romagna, wo es zu rekordverdächtigen Überschwemmungen kam, wurden in der Stadt Bologna Bewohner aus Erdgeschosswohnungen evakuiert.

In der Provinz Ferrara wurden mindestens fünf Tornados beobachtet, und großer Hagel mit einem Durchmesser von bis zu 7 cm trat auf.


In der Nacht zum 13. März, um 01:25 Uhr Ortszeit, erschütterte ein starkes Erdbeben mit einer Magnitude von 4,6 in einer Tiefe von etwa 2,5 km das Gebiet des Supervulkans Campi Flegrei. Das Epizentrum lag zwischen der Stadt Pozzuoli und dem Stadtteil Bagnoli in Neapel.

Laut dem Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie, war dies das stärkste Beben, das in den letzten 40 Jahren instrumentell in dieser Region gemessen wurde.

In derselben Nacht folgte ein Schwarm von 44 Nachbeben mit Magnituden von bis zu 1,7.

Das Erdbeben versetzte die ohnehin schon belasteten Anwohner in Angst und Schrecken. Sie leben in der Nähe von Europas größtem Supervulkan, der deutliche Anzeichen zunehmender Aktivität zeigt.

Viele Menschen entschieden sich dazu, den Rest der Nacht im Freien zu verbringen, da sie sich nicht in ihre Häuser zurück trauten.

In Pozzuoli wurde eine Frau verletzt, als eine Zimmerdecke einstürzte. Im Stadtteil Bagnoli von Neapel halfen Feuerwehrleute mehreren Personen, die eingeschlossen waren, weil sich ihre Wohnungstüren verklemmt hatten. Bewohner der unteren Etagen konnten sich selbst durch die Fenster retten.

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M4.6 Erdbeben verursacht Deckeneinsturz, Pozzuoli, Italien

Herabfallende Trümmerteile von Gebäuden – darunter Teile des Glockenturms der Kirche Santa Anna – zerschlugen die Scheiben geparkter Autos.

In den Städten Neapel, Pozzuoli und Bacoli evakuierten die Behörden über 300 Menschen.

In den folgenden zwei Tagen, dem 14. und 15. März, erschütterten weitere Erdbeben mit Magnituden von 3,5 und 3,9 die Region, was die Sorge der Bevölkerung weiter verstärkte.

Bemerkenswert ist, dass das M4,6-Beben am 13. März vor dem Hintergrund eines raschen Anstiegs der Bodenhebungsrate im Gebiet des Supervulkans Campi Flegrei stattfand. Vom 17. Februar bis zum 16. März 2025 erreichte die Hebung eine Rate von 30 ± 5 mm pro Monat (1,18 ± 0,2 Zoll/Monat), was einer Verdreifachung der bisherigen Raten aus dem Jahr 2024 entspricht. (die durchschnittliche Bodenhebungsrate seit August 2024 beträgt 10 mm/Monat).


Rumänien

Am 13. März wurden Rumänien von Stürmen mit Gewittern, starkem Regen und heftigem Wind heimgesucht. In der Hauptstadt Bukarest entwurzelten die Böen 61 Bäume und beschädigten zahlreiche Fahrzeuge. Im Kreis Vrancea kam eine Person durch einen umstürzenden Baum ums Leben.

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Starker Wind reißt das Dach eines Hauses ab, Kreis Suceava, Rumänien

Der Sturm riss das Dach eines Mehrfamilienhauses in der Stadt Gura Humorului im Kreis Suceava ab, und in der Stadt Carei im Kreis Satu Mare kippte ein Lkw aufgrund der extremen Wetterbedingungen um.

Auf dem Omu-Gipfel in den Bucegi-Bergen wurde eine Windböe von 183,6 km/h (114 mph) gemessen.

Hagel – ein für diese Jahreszeit sehr ungewöhnliches Phänomen – fiel in vielen Regionen des Landes und verwandelte die Straßen in spiegelglatte Eisflächen. In der Stadt Brașov (Kreis Brașov) beschädigte der Hagel Pflanzen, zertrümmerte Autoscheiben und hinterließ Dellen in Karosserien.

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Plötzlicher Hagelsturm bringt den Verkehr zum Erliegen, Rumänien

Im Kreis Cluj schlug ein Blitz in ein Wohngebäude ein und verursachte einen Brand, während im Kreis Maramureș 13 Ortschaften ohne Strom blieben, nachdem Bäume und Strommasten umgestürzt waren.

Am Ende dieses Artikels möchten wir unseren lieben Lesern ein Thema zum Nachdenken anbieten.

Die Zahl und Intensität klimabedingter Katastrophen nimmt weiter zu – und damit leider auch die Zahl der Opfer und Todesfälle.

Aus den Berichten von Augenzeugen, die schwere Katastrophen überlebt haben, wissen wir: In den meisten Fällen überleben Menschen dort, wo gegenseitige Hilfe, Mitgefühl und Solidarität vorhanden sind. Den Naturgewalten allein zu trotzen, ist nahezu unmöglich.

In den ersten Stunden – und manchmal sogar Tagen – können Rettungskräfte den Ort des Geschehens oft nicht erreichen. Dann bleibt die einzige Hoffnung auf jene, die sich in unmittelbarer Nähe befinden.

Doch die Wahrheit ist: Tragödien rufen nicht immer die notwendige Reaktion hervor.

Unser Verstand ist so gestrickt, dass wir Mitgefühl empfinden, wenn ein einzelner Mensch stirbt. Doch wenn die Zahl der Opfer in die Tausende oder gar Millionen geht, wird daraus eine nüchterne Statistik – und das Mitgefühl bleibt aus. Was zurückbleibt, ist Angst: „Was, wenn ich an ihrer Stelle wäre?“

Je mehr Katastrophen und Opfer wir miterleben, desto weniger Mitgefühl und Hilfsbereitschaft empfinden wir. Stattdessen nehmen Egoismus und der Impuls zu, nur sich selbst zu retten. 

Wissenschaftler warnen: Wenn nicht sofort gehandelt wird, könnten sich Klimakatastrophen in einem Ausmaß verschärfen, das massenhaft Menschenleben fordert.

Aber wollen wir wirklich in einer Welt leben, in der jeder nur an sich selbst denkt? Wollen wir in einer Zukunft enden, in der jeder von uns allein einer Katastrophe gegenübersteht – umgeben von Gleichgültigkeit und Misstrauen?

Das ist ein weiterer dringender Grund, jetzt zu handeln – um einen Weg aus der Klimakrise zu finden.

Die Video-Version dieses Artikels können Sie hier ansehen:

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